Diesmal habe ich wirklich lange nichts von mir hören lassen. Entgegen aller Befürchtungen meiner Mutter hat der Tsunami uns mal gerade noch so verschont. Genau genommen hat ihn hier keiner gesehen, was wohl an den vorgelagerten Inseln oder der Unterwasser-Topografie liegt. Weiter nördlich gab es schon etwas mehr Schaden. Die Surfer in Santa Cruz haben es aber locker genommen und die "gute Welle" genutzt. So stand es jedenfalls in der Zeitung.
Ansonsten war ich die vergangenen Tage immer relativ beschäftigt. Das Ende der Zeit hier kommt näher und ich bin gerade dabei, meinen Senf noch zu Papier zu bringen. Ich wurde mittlerweile schon ein paar mal gefragt, wann ich denn mal was zu meiner Arbeit schreibe. Das kommt sicher noch, aber momentan warte ich noch darauf, dass das allwissende Multimedia-Programm Abaqus mal ein paar schöne bunte Bilder ausspuckt. Ich bin da mittlerweile vorsichtig optimistisch, aber der Name des Programms beinhaltet ja schon, dass es nicht besonders schnell sein kann.
Letztes Wochenende war ich mal wieder zum Collegiate-Rennen fahren in der Nähe von San Francisco. Das Straßenrennen am Samstag über knapp 100 Kilometer hatte es richtig in sich. Ich habe keine Ahnung, wie steil der Scharfrichter des Tages war, aber 39-27 war definitiv die falsche Übersetzung. Jedenfalls, wenn man sich nicht in Top-Form befindet. Dazu kam noch, dass wir sechs mal da drüber mussten. Ich wurde hier vier Mal von den ersten Fahrern abgehängt und fuhr das Loch in der Ebene dann wieder zu.
Letztlich bin ich als Siebter oder Achter mit der ersten versprengten Verfolgergruppe ins Ziel gekommen. Als Fazit bleibt "Ausdauer gut, Rennhärte nicht vorhanden". Dementsprechend war für das Kriterium am nächsten Tag in Berkeley nicht allzu viel zu erwarten. Der Kurs hatte es wieder in sich. Es gabe vier Ecken, zwei sehr kurze und zwei etwas längere Geraden. Eine davon ging steil bergab, die andere steil bergauf, was das Rennen auf 30 Sekunden Intervalle mit 30 Sekunden Erholung reduzierte. Dazu regnete es noch, was insbesondere die Kurve am Ende der Abfahrt sehr interessant machte. Am Anfang musste ich erstmal warm werden und war etwas weiter hinten im Feld. Irgendjemand hat sich dann in besagter Kurve kurz vor mir aus ungeklärter Ursache einer hin gelegt. Es bildete sich ein Knäul und die erste Hälfte des Feldes war somit weg. Der Rest zerlegte sich relativ schnell und ich jagte bald allein dem Feld hinterher, was natürlich ein Kampf gegen Windmühlen war. Irgendwann sammelte mich so eine Art Hauptfeld wieder ein, aber mittlerweile war jeglicher Überblick verloren gegangen. Auf der ganzen Strecke waren versprengte Fahrer und es war ein einziges Durcheinander. Trotzdem fühlte ich mich gegen Ende des Rennens erstaunlich gut, sodass ich eigentlich ganz zufrieden war. In der vorletzten Runde habe ich noch das einzige Schlagloch der Strecke gefunden. In der letzten Runde fühlte sich das Steuerverhalten auf dem Vorderrad dann ein wenig merkwürdig an und als wir nachts um 12 in Santa Barbara ankamen und ich das Rad aus dem Anhänger nehmen wollte um damit heimzufahren, hatte ich natürlich erstmal einen Schlauchwechsel zu nächtlicher Stunde gewonnen.
Heute bin ich das "Mittwochs-Übungs-Kriterium" in Santa Barbara gefahren. Das gibt es jetzt im Frühjahr jeden Mittwoch. Praktisch jeder der ein Rennrad sachgemäß führen kann, darf mitmachen. Es ist alles wie beim richtigen Kriterium, nur Preise gibt es keine (dafür aber auch kein Startgeld). Dem Ehrgeiz der Sportler tut das keinen Abbruch. Es gab gleich zwei Stürze und einen Notarztwagen-Einsatz. Bei dem Betroffenen schien aber im Wesentlichen nur die Tapete ab zu sein. Wer denkt, dass dort zehn Radfahrer um den Block fahren täuscht sich - wir waren so ca. 60 Mann. Da es um nichts geht, kann man durchaus mal das eine oder andere ausprobieren, was man so im Kriterium nicht machen würde. Alles in allem eine wirklich gute Idee sowas.
So, ich leg mich jetzt erstmal schlafen und hoffe, dass der Abaqus morgen was Brauchbares zu bieten hat.
Hi Basti,
AntwortenLöschenauf diesem Weg dir alles Gute zum Geburtstag! Viel Spaß weiter beim Sport & Studium!
Liebe Grüße aus Franken,
Michael