Dienstag, 21. September 2010

Anreise nach SB

Gestern früh klingelte der Wecker 2:30 Uhr. Es ging zum Flughafen nach Düsseldorf. Von hier aus wollte ich gemeinsam mit einem anderen Kommilitonen (der auch Sebastian heißt) zum Auslandssemester nach Kalifornien fliegen. Beim Check-In wurden wir von einem gewissen Murat abgefertigt, der mit absoluter Freundlichkeit glänzte und meinen Koffer gleich erstmal ungelabelt zum Abflug schickte. Bei der Sicherheitskontrolle wurde ich mal wieder einer eingehenderen Kontrolle unterzogen. Keine Ahnung, was mich so verdächtig macht. Zum Glück hatte ich mein Aktiv-3-Iso-Pulver nicht mit im Hangepäck, sonst wäre ich wahrscheinlich gleich daheim geblieben.
45 Minuten vor dem Start unseres Airbus war meine Tasche immer noch verschollen und ich wurde langsam unruhig. Zum Glück wurde sie dann doch noch wiederentdeckt, sodass es sorgenfrei los gehen konnte. Der Flug an sich verlief bemerkenswert ruhig ohne Turbulenzen oder schnarchenden Passagiere. Bei der Kontrolle der Einreisepapiere traf ich dann erstmal René Birkenfeld, der im selben Flieger saß. Wir konnten uns leider nur kurz unterhalten, da es für ihn direkt weiter ging. Er gab an, dass er nach Las Vegas zum Cross fahren wolle. Bisher war mir die Stadt nur in Bezug auf Glücksspielerei ein Begriff, aber man lernt ja nie aus.
Später wartete ich noch gefühlte zwei Stunden, bis ich endlich meine beiden Radkartons in Empfang nehmen konnte. Da arbeitet man selbst in Spanien deutlich schneller, aber immerhin scheint noch alles ganz zu sein. Von L. A. sollte es mit einem Mietwagen von Äivis (auf die korrekte Aussprache wurden wir von einem Amerikaner hingewiesen) weiter an der Küste entlang ins ca. 100 Meilen nördlich gelegene Santa Barbara gehen. Leider bekamen wir nur einen Kleinwagen (siehe Foto).
Beinahe hätte unser Gepäck nicht rein gepasst. Die Automatikschaltung war so träge, dass nach dem Kick-Down drei Sekunden vergingen, bis endlich etwas passierte. Die ganzen Knöpfe und Schalter im Cockpit verwirrten mich auch. Nach 30 Meilen wurde mir immerhin die Funktionsweise des Tempomats klar. Auch die Temperaturregelung bekamen wir in den Griff, nachdem wir verstanden hatten, dass alle Anzeigen in Fahrenheit sind. Die genaue Umrechnung ist zwar im Kopf eine echte Herausforderung, aber durch Probieren kamen wir zu dem Schluss, dass 73 Grad Fahrenheit ganz angenehm sind. Beim Versuch den Innenspiegel abzudunkeln, muss ich dann aber doch eine falsche Taste erwischt haben. Es ertönte eine Ansage "emergency call". Ich drückte wie wild auf allen möglichen Knöpfen. Aber es half nichts - kurz darauf waren wir mit der Notrufzentrale verbunden. Ich erklärte der Dame am anderen Ende das Versehen, woraufhin diese wortlos auflegte. Ohne weitere Ereignisse erreichten wir dann unser Ziel. Wir fanden direkt das International Hostel, wo wir in Ermangelung einer Wohnung zuerst einmal übernachten wollten. Wir bekamen sogar ein Appartment, welches zwar klein und dunkel, aber immerhin besser als das Bettenlager ist. Die Nacht war kurz, da wir heute morgen den Mietwagen zurückgeben mussten. Das Volltanken des Wagens stellte uns vor erhebliche Probleme. Aber mit unserem geballten (Fast-)Ingenieursverstand konnten wir auch diese Klippe umschiffen. Anschließend machten wir uns auf Wohnungssuche. Wir entschieden uns gleich für das erste Objekt. Der Preis sprengt zwar beinahe unser Budget, aber die Größe des Apartments ist unschlagbar. Und die Nähe zur UCSB ist auch nicht zu verachten. Für die Kaution von 2000$ mussten wir erstmal zur Bank. Der Automat schien nur noch 20$-Scheine vorrätig zu haben, sodass wir am Ende einen dicken Stapel Geldscheine in der Hand hatten. Dies machte es auch nötig, die Auszahlung in mehreren Etappen durchzuführen, da soviel Geld natürlich nicht auf einmal durch den Ausgabeschlitz passt.
Gerade waren wir noch Pizza zum Abendbrot essen. Der Unterschied zu einem Fettklumpen war nur marginal, aber zumindestens sind wir jetzt satt.
Morgen früh steht dann der Umzug in die neue Wohnung an. Das wir noch einmal lustig werden, da wir eine nicht ganz unerhebliche Strecke mit dem ÖPNV bewältigen müssen.

1 Kommentar:

  1. Gruß Sebastian, lustig und schön, dass es so schnell geht mit dem Blog. Ja, in den USA ist jeder Schalter mit Vorsicht zu genießen. Und in 6 Monaten kommst Du wieder und siehst aus wie Big Mama - alles sehr fettig. Ich werde den Blog in Kürze bei mir verlinken. Es grüßt der Güdö

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