Montag, 8. November 2010

Trailwork und Gibraltar Reservoir

So, da bin ich wieder ... eigentlich wollte ich das ganze Wochenende zum Cross-Country-Rennen in Chico sein (was 'ne ganze Ecke nördlich von SF liegt), aber es wurde mal wieder wegen schlechten Wetters abgesagt. Irgendwie komisch, da ich die ganze Woche keinen Regentropfen abgekriegt habe und bis auf Samstag und Sonntag auch keine Wolke am Himmel zu sehen war. Ganz im Gegenteil - es war teilweise fast hochsommerlich hier. Aber gut, man muss nicht alles verstehen.
Für Samstag hatte ich mich dann kurzfristig entschlossen, mit den Freunden des Gravity-Sports vom UCSB Cycling Team in die Berge zum Buddeln zu gehen. Schließlich ist kommendes Wochenende das Heimrennen der Uni und da mussten die Downhill und -Dual-Slalom-Strecke hergerichtet werden. Die Anfahrt erfolgte natürlich im standesgemäßen Truck, wie man ihn aus den einschlägigen Freeride-Filmen kennt.
Jetzt weiß ich endlich, wie man professionelle Anlieger, Doubles und Tables baut. Und damit meine ich nicht so popelige Dinger wie in Stollberg am Ski-Hang, sondern richtig böse Sachen. Die Randbedingungen sind hier allerdings auch ganz andere als bei uns. Den staubtrockenen Boden muss man nur ordentlich bewässern und danach wird er hart wie Beton. Aber das will auch gelernt sein. Einmal wunderten wir uns, wieso kein Wasser aus dem Schlauch kam. Der Grund war, dass es einer von uns fertig gebracht hatte, den Wasserschlauch mit seinem eigenen Ende zu verbinden. Müßig zu erwähnen, dass diese Singularität von einem Mathematik-Studenten verbockt worden war.
Insgesamt war der Tag richtig anstrengend. Vor allem, weil ich ewig nix mehr Ernsthaftes gearbeitet habe. In Kombination mit den amerikanischen Schaufeln im Kinderspielzeugformat und der resultierenden Schlagzahl konnte das nur zu Blasen an den Händen führen. Außerdem fand alles außerhalb der Zivilisation statt (was ich vorher nicht wusste) und damit bestand mein Mittagessen aus einem ultrasättigendem Powerbar-Riegel. Die sind übrigens hier nicht teurer, als bei uns Corny-Riegel.
Somit besichtigte ich dann mit ziemlich leerem Magen die zwölf Meilen (!) lange Cross-Country-Runde. Man hätte das ganze auch auf 500 Yards reduzieren können, da die Runde ein stinklangweiliger, brettharter Dauersingletrack durch die Einöde ist. Der einzige Anspruch besteht darin, bei 50 Meilen/Stunde auf dem 1,5 Fuß breiten und leicht zum Hang abfallenden Weg nicht die Kontrolle zu verlieren. Und man muss sehr aufpassen, keine Squirrels (sowas ähnliches wie Eichhörnchen) oder Gophers (Erdhörnchen) über den Haufen zu sägen. Die laufen nämlich in einer derartigen Anzahl auf dem Trail rum, dass es nur eine Frage der Zeit sein dürfte, bis es Gehacktes gibt. Einen Lizard (große Eidechse) habe ich mit dem Renner schon halbiert. Gute Tarnung hat halt manchmal auch seine Nachteile.
Am Ende der Buddelei waren wir noch bei einem (angeblichen) Mexikaner essen. Sowas Mießes hab ich lange nicht zwischen die Zähnen gekriegt. Aber den Amis schien es zu schmecken.
Für Sonntag war ich dann eine längere Runde mit dem MTB in den Bergen unterwegs. Ich bin mehr oder weniger nur zum nächstgelegenen Stausee (Gibraltar Reservoir) gefahren. Trotzdem hat mich das ganze 5,5 Stunden gekostet. Die Entfernungen sind hier eben doch ganz andere. Und 2000 Höhenmeter in drei Stunden sind auch schon fast Salzkammergut-Trophy-Dimensionen.

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