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Lake Cachuma |
Heute hatte ich vor, über den Highway 101 nach Nordwesten zu fahren, um dann die Refugio Road in Angriff zu nehmen. Mir war das Ganze als schöne Variante ins Santa Ynez Valley empfohlen worden. Daher plante ich auf dem Rückweg über Lake Cachuma und San Marcos Pass Road zu fahren. Der Anstieg vom Meer ins Hinterland begann zunächst relativ gemütlich. Irgendwann wurde es dann aber plötzlich richtig steil. Gegen diese Rampen sind Alp d'Huez, Ventoux, Galibier & Co. der reinste Lacher. Im steilsten Stück betrug die Durschnittssteigung wohl um die 15% auf einen knappen Kilometer. Diesmal hätte ich mir wirklich eine Dreifach- oder zumindestens Compact-Kurbel gewünscht. Es gab zwar immer mal wieder kurze flachere Abschnitte, aber 10% Steigung und mehr waren die Regel. Auch diesmal war es wieder brütend heiß, wenngleich das Thermometer nur "angenehme" 35 °C zeigte. Allerdings war ich immerhin so intelligent gewesen, drei Trinkflaschen mitzunehmen. Das letzte Mal, dass das alleinige Bewältigen des Berges so anstrengend war, war in den Alpen mit dem MTB am Madritschjoch (auch damals hatte ich keine der Situation angepasste Übersetzung). Irgendwann kam ich an die Kreuzung, an der ich eigentlich ins Santa-Ynez-Valley runterfahren wollte. Mein Ratgeber hatte nur nicht erwähnt, dass es sich hierbei um eine Schotterstraße handelt. Der einzige Asphaltweg, der weiterführte, ging bergauf. Ich hatte keine Ahnung wohin der Weg führte, schließlich mangelt es nach wie vor an gescheitem Kartenmaterial (ich weiß aber mittlerweile, wo ich es herkriegen kann). Aber da ich schonmal hier war, wollte ich auch wissen, wo der Weg rauskam. Die Richtung war so schlecht nicht. Vielleicht konnte ich ja hier direkt zum San Marcos Pass fahren. Die Straße war auch in deutlich besserem Zustand als der Abschnitt zuvor und die Steigung war recht angenehm geworden. Mit der Zeit wurde mir klar, dass die Straße auf den höchsten Berg, den ich vom Tal aus sehen konnte, führen musste.
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Blick auf den Santa-Ynez-Peak |
Das letzte Stück war leider nicht mehr mit dem Rennrad zu bewältigen, sodass ich zum knapp daneben liegenden "Nebengipfel" hochfuhr. Dort gab es ein stacheldrahtumzeuntes Observatorium zu bewundern. Keine Ahnung, was die dort oben Geheimes beobachten. Der Ausblick auf den Pazifik und in die andere Richtung ins Santa-Ynez-Valley zum Lake Cachuma war durchaus schön, wenngleich etwas diesig. Zurück musste ich wohl aber übel den gleichen Weg nehmen, den ich gekommen war. Auf halber Strecke musste ich erstmal kurz anhalten, um die Felgen abkühlen zu lassen und meine Finger zu lockern. Ich habe zwar schon etwas Fingerkräftigung beim Hallenklettern im Recreation Center gemacht, aber das Bremsen bei dieser Steigung war fast so anstrengend, wie das berghoch fahren. Ich fuhr dann über den Highway 101 zurück, drehte noch eine nette Runde durch Santa Barbara, um am Strand lang nach Hause zurück zu fahren.
Nach ausführlicher Recherche konnte ich dem Berg den Namen "Santa Ynez Peak" (1310 m) zuordnen. Also höher als der Fichtelberg das Ding. Und dazu noch mit Anstieg vom Meeresniveau aus. Wenn ich den nicht asphaltierten Weg (West Camino Cielo) zum Gipfel und dann weiter gefahren wäre, wäre ich tatsächlich an der San Marcos Road rausgekommen. Das nächste Mal nehme ich das Mountainbike. Da habe ich wenigstens eine adäquate Übersetzung. Außerdem habe ich viele Stellen gesehen, die sehr zu einer MTB-Tour einladen.
Sehr unterhaltsam am frühen Morgen! Ist jetzt der Kleiderbügel als Klobürste degradiert? Zu genial, 10 Liter Wasser drauf tuns auch!
AntwortenLöschenDie Kloschüssel war bis zum Überlaufen voll. Für mehr Wassersäule hätten wir das Bad fluten müssen. Was is ne Klobürste? ;-)
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