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Was für eine Mietwagen ... |
Nachdem wir unsere Sachen gepackt und noch etwas am Black Sand Beach rum gegammelt hatten, ging es abends dann zum Flughafen nach Hilo. Der Flug hatte etwas Verspätung und so konnten wir in Honolulu direkt in den Flieger nach LA umsteigen. Da bereits alle Passagiere an Bord waren, ging es auch gleich eine ganze Weile vor der geplanten Startzeit los. Durch Rückenwind ging alles noch schneller und wir waren bereits um fünf in LA. Kristin und Erics Flieger sollte erst abends gehen, sodass wir noch ein wenig Zeit hatten, die Stadt anzuschauen. Beim Mietwagen holen erlebten wir gleich zwei Schocks. Der erste war der Preis. Wir mussten sowohl Junglenkerzuschlag bezahlen als auch "One-way"-Zuschlag, da ich mit dem Wagen gleich noch nach Santa Barbara zurückfahren wollte. Ich hatte schon zweimal vorher einen Mietwagen bei der gleichen Autovermietung für die gleiche Strecke und musste beide Male nichts von alledem bezahlen. Sehr mysteriös. Der zweite Schock ereilte uns dann beim Anblick des Autos. Wie kann man nur als Designer an derartiger Geschmacksverirrung leiden? Und wer kauft sowas? Ein Wechsel in den Innenraum brachte auch wenig, da dieser genauso hässlich aussah. Dazu war die Karre noch so lang, dass man fast zwei Lücken zum Parken an der Straße brauchte. Wer denkt, dass dafür viel Platz im Innenraum ist, täuscht sich. Und überdies sieht man durch die viel zu kleinen Fenster nicht viel. Wir brauchten eine Weile um uns von diesem Luxusproblem zu erholen und starteten unsere kleine Stadtrundfahrt.
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Des Gouverneurs Hand- und Fußabdrücke |
Zuerst waren wir in Hollywood beim Walk of Fame. Der Fußweg mit ein paar Sternen und Namen drauf ist nichts wirklich besonderes, aber man hat es halt mal gesehen. Nach einem erlesenen Croissant zum Frühstück fuhren wir nach Long Beach zur Queen Mary. Der alte Ozean-Dampfer, welcher einst das blaue Band für die schnellste Atlantik-Überquerung gewann, hat auch für heutige Verhältnisse eine beeindruckende Größe und sehr luxuriöse Innenausstattung. Wir verbrachten fast den ganzen restlichen Tag auf dem Schiff.
Auf der Rückfahrt zum Flughafen hatte Eric die grandiose Idee, noch bei Kentucky Fried Chicken zu essen. Er hatte mal irgendwo gehört, dass das gut sein soll. Ich hatte auch nichts gegen die Erweiterung meines persönlichen kulinarischen Horizonts, da ich noch nie dort gegessen hatte. Kristin schien allerdings schon Böses zu ahnen, denn sie sagte keinen Ton dazu. Die erste Schwierigkeit war überhaupt ein KFC zu finden. Normalerweise stehen die Dinger an der Straße wie die Meilenmarkierungen. Aber gerade hier gab es nur andauernd McDonalds, Jack in the Box, El Pollo Loco, Taco Bell, Denny's und Carl's Jr. KFC scheint in LA von der Fast-Food-Kette "Wienerschnitzel" verdrängt worden zu sein. Letzteres war alle halbe Meile zu finden. Als wir dann doch ein KFC erspähten, war ein halsbrecherisches Fahrmanöver erforderlich, um von der linken Spur einer LA-Dorfstraße noch die Einfahrt zu erwischen. Beim Betreten des Lokals wären wir wohl besser gleich vom Anblick der panierten Hühner-Teile umgedreht. Aber es sollte ja angeblich gut schmecken. Nachdem der langwierige und komplizierte Prozess des Bestellens abgeschlossen war, konnte es an die Verkostung gehen. Ich hatte je ein Stück Hühnerbrust und -flügel. Beide schienen größenmäßig wohl eher von einem Schwan zu stammen. Mit den zwei Beilagen sollte einem vollen Magen nichts entgegen stehen ... außer vielleicht der Geschmack. Letzterer war zutiefst widerlich und übertraf sogar noch die Scheibe Fett von Mariposa. Ich hätte nicht gedacht, dass wir kulinarisch noch tiefer fallen können. Aber schlimmer geht's ja bekanntlich immer. Wie können nur Menschen sowas Menschen antuen? Ich esse nur äußerst selten nicht auf. Aber diesmal war es aus Selbstschutzgründen notwendig. Das was ich gegessen habe hat schon gereicht, um mich noch den ganzen restlichen Tag wie nach einem Tauchgang in der Getriebe-Ölwanne der Queen Mary zu fühlen. Ich verstehe nicht, wie Amerikaner einen ganzen Wischeimer voll von den berühmten KFC-Hühnerbeinen verdrücken können bzw. wie sie das überleben. McDonalds ist auf jeden Fall ein Luxusrestaurant dagegen. Also nehmt euch in Acht und esst das nächste Mal euren BigMac mit Genuss!
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Queen Mary und ein russisches U-Boot |
Nach dem Negativerlebnis schaffte ich Eric und Kristin noch zum Flughafen. Mittlerweile sind sie auch wieder gut in der Heimat angekommen. Ich fuhr noch schnell nach Santa Barbara heim. Nach dem Abgegen des Mietwagens nahm ich den Bus zurück zum Apartment. Der Busfahrer änderte gleich mal noch die Route, um mich vor der Haustür abzusetzen. Sowas kann einem wahrscheinlich nur hier passieren. Endlich angekommen, fiel ich nur noch ins Bett.
Damit gingen drei Wochen Urlaub mit jeder Menge unvergesslicher Erlebnisse zu Ende. Ich fühle mich gut erholt und voller Motivation sowohl für den Großen Beleg als auch für die Vorbereitung der neuen MTB-Saison.
Also ich würde mir ja wünschen, dass Du weiterhin die deftigen KFC-Schwäne isst, viel Motivation und Zeit in den Beleg steckst und dabei viele Chips oder sonstiges junk food verdrückst und nicht soviel Schweiß und freie Spitzen in die Vorbereitung der MTB-Saison investierst, damit wir, sprich mein Rad und ich, in 2011 wenigstens mal ein MTB-Rennen gewinnen können. Guten Appetit. Der Dönerverkäufer
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