Dienstag, 4. Januar 2011

Outlet Stores und Vulkane

Nach unserem Aufenthalt im Yosemite National Park ging es nach San Francisco. Unterwegs statteten wir einem der Tausenden Outlet Center einen Besuch ab. Berichten zufolge sollten Klamotten hier ja ziemlich billig sein. In normalen Geschäften konnten wir das aber bisher nicht feststellen. Hier war der Preisnachlass dafür umso größer. Eine Levi’s Jeans für umgerechnet 30 Euro wird bei uns kaum zu kriegen sein. So war der Kofferraum unseres Mietfahrzeugs nach dem Einkauf beinahe doppelt so voll wie vorher. In Berkeley waren wir dann noch im North-Face-Outlet, da Eric eine Jacke suchte. Das Zeug ist zwar immer noch teuer, aber man zahlt trotzdem im Durchschnitt nur halb so viel wie bei uns. Anschließend machten wir bei der Hotelsuche den fatalen Fehler an einer Kreuzung in San Francisco falsch abzubiegen. Was folgte war eine Irrfahrt im Einbahnstraßen-Labyrinth ohne Ausgang. Wir drehten einige Kreise und brauchten eine ganze Weile um uns frei zu schwimmen. Letztendlich sind wir dann doch noch am Hotel angekommen. Bei der abendlichen Restaurant-Suche wurden wir vom Regen komplett durchgenässt, sodass wir erstmal wieder zum Hotel mussten, um uns umzuziehen.
Alcatraz (Golden Gate Bridge im Hintergrund)
Am nächsten Tag war das Wetter zum Glück besser und wir konnten die Touristenziele von SF „abklappern“ (Alcatraz, Chinatown, Cable-Car-Fahrt, …). Außerdem besichtigten wir ein altes U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg. Dem amerikanischen Stil entsprechend war dieses bedeutend größer und geräumiger als vergleichbare deutsche U-Boote aus dieser Zeit. Auf einen Liberty-Frachtschiff, welches ebenfalls zu besichtigen ist, trauten wir uns nicht, da die Dinger ja gerne mal ohne Vorwarnung untergehen sollen (Maschinenbau-Studenten der TU Dresden wissen Bescheid). Anstatt dessen zogen wir ein relativ zeitiges Abendessen in einem Fischrestaurant vor. Die Portionen waren für amerikanische Verhältnisse popelig, sodass wir nach der Dessert-Karte verlangten. Der Kellner sagte, dass er keine solche hat, uns aber gleich die Desserts zeigen kann. Wir schauten nicht schlecht, als er tatsächlich alle angebotenen Desserts auf einem Riesen-Tablett vorbeibrachte und wir auswählen sollten …
Nachts in SF
Unter Weißwein-Einfluss kauften wir später noch zwei spottbillige Pornobrillen und bekamen noch eine dritte gratis dazu. Kristin freute sich sehr darüber (Ironie). Wir hatten nichtsdestotrotz jede Menge Spaß mit den Teilen den Heimweg in der Dunkelheit zu finden.
Am nächsten Morgen besichtigten wir noch die Golden Gate Bridge während des Sonnenaufgangs und fuhren dann den Highway One Richtung Süden. Unterwegs wäre uns beinahe der Sprit ausgegangen, da die Tankstellen hier rar gesät sind. Als wir schließlich eine fanden, konnten wir der Zapfsäule gerade 0,8 Gallonen entlocken. Danach stand „Thank you for shopping with us“ im Display und jeder weitere Versuch Benzin raus zu bekommen war zwecklos. Aber immerhin reichte es bis zur nächsten Tanke. Beim Versuch, etwas Essbares zu finden, landeten wir erneut in einem Outlet-Center. Wir machten wieder einige Tüten voll (Tommy-Hilfiger Pullover gab’s für umgerechnet sieben Euro) und verplemperten noch mehr Zeit. Endlich in Santa Barbara angekommen vollzogen wir den geplanten Mietwagenwechsel und Eric und Kristin nahmen die Mammutaufgabe in Angriff, die vermehrten Klamotten in ihren Koffern unter zu kriegen. Am nächsten Morgen mussten wir zeitig raus, um auf den Flughafen nach Los Angeles zu fahren. Wir flogen über Honolulu nach Hilo auf Hawaii in Hawaii (das ist inhaltlich und grammatisch richtig, da die Insel auf der wir sind, Hawaii heißt und der Staat auch). Wir holten den Mietwagen ab und fuhren zu unserem Ferienhaus in Pahoa. Nachdem wir die Zahlenkombination für die Schlüsselbox geknackt hatten, konnten wir die ziemlich große Wohnung dann auch betreten. Uns begrüßte sogleich ein Gecko in der Küche. Unter Ausnutzung seiner adhäsiven Fähigkeiten konnte er sich aber gleich wieder verstecken.
Weiterhin war ja auch noch Sylvester. Wir versuchten uns zumindestens bis Mitternacht wach zu halten, was aufgrund des wenigen Schlafs und der zusätzlichen Zeitverschiebung nicht ganz einfach war. Es gelang uns wahrscheinlich nur aufgrund einiger Böller, die in der Umgebung gezündet wurden. Tschechen-Knaller sind ein Scheißdreck dagegen. Es handelte sich hier wohl eher um Handgranaten. Die Fenster wackelten jedenfalls ganz schön.
Baden am 1. Januar ...
Den nächsten Tag gammelten wir an einem Strand mit schwarzem Sand vulkanischen Ursprungs bei 25° C Wasser- und Außentemperatur rum. Wirklich eine sehr angenehme Art- und Weise Neujahr zu verbringen. Abends schauten wir uns noch einen nahe gelegenen Lavastrom an. Dieser bewegte sich im Schneckentempo von einem Fuß pro Minute in Richtung Ozean. Es sieht auch alles ganz anders aus, als man es sich vorstellt. Statt glutrot ist die Oberfläche der Lava eher schwarz und man sieht es nur an einigen wenigen Stellen rot leuchten oder gar schnell fließen. Aber ziemlich warm ist es dort trotzdem gewesen.
Am nächsten Tag schauten wir die Caldera des Kilauea an. Wir besichtigten auch eine Lavaröhre, durch die früher einmal Lava in Richtung Ozean geflossen ist. Abends konnte man dann den Lavasee im Halemaʻumaʻu Krater rot leuchten sehen. Alles sehr beeindruckend.
Lavaröhre
Heute waren wir Schnorcheln und konnten jede Menge bunte Fische, die wir bisher nur aus dem Fernsehen oder Aquarium kannten, beobachten. Abends waren wir nochmals am Lavastrom. Dieser hatte sich nun verlagert und der Weg auf dem wir noch vor zwei Tagen gegangen waren, war nun auch von Lava bedeckt.
Morgen wollen wir das Gebiet um den 4000 Meter hohen Mauna Loa etwas näher erkunden. Wir hoffen auf gutes Wetter. Dieses kann sich hier nämlich binnen Minuten von strahlendem Sonnenschein in sintflutartigen Regen verwandeln.
Leuchten des Lavasees

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