Sonntag, 30. Januar 2011

Wieder nasse Füße und dann komplett durch ...

Unter der Woche war wieder nicht viel Nennenswertes los. Es gab irgendwas, was ich schreiben wollte, aber das fällt mir gerade nicht mehr ein. Beim Radfahren hab ich noch 'nen verrückten Dänen getroffen, der angeblich Wohnungen für 120000 Dollar vermietet. Nicht im Jahr, sondern im Monat und auch keine Null zuviel ...
Wegen der Wetterprognose für heute, habe ich meine geplante Mountainbiketour auf gestern verschoben. Ich wollte nochmal zum Little Pine Mountain fahren, da die restlichen Wochenenden hier praktisch schon alle verplant sind. Auf dem Weg den Old San Marcos Pass hoch, traf ich Martina (die damals bei unserer erstklassig geplanten Wanderung mit dabei war) auf dem Rennrad. Kurz darauf hat es mir beim Schalten die Kette zwischen Speichen und Kassette geleiert. Die Diagnose war ziemlich eindeutig: Die Schraube von dem oberen Anschlag war kurz vorm Rausfallen. Das muss irgendwie an der Luft hier liegen, weil mir Selbiges kürzlich auch am Rennrad passiert ist. Da habe ich es aber noch festgestellt, bevor Schlimmeres passiert ist. Diesmal hing die Kette aber wirklich fest. Als ich gesehen habe, wie sich die Kette unter einen Niet der Kassette drunter geklemmt hat, war ich gedanklich schon dabei, die 10 Kilometer bis zur nächsten Bushaltestelle zu schieben bzw. darauf zu warten, dass mich jemand mit nimmt. Außerdem habe ich mir ausgemalt, wie ich in den Bikeshop komme mit 'nem Hinterrad und 'ner dran hängenden Kette in der Hand und darum bitte, das man mir die Kassette abnimmt (Kettenpeitsche und Schlüssel habe ich nicht mit). Nachdem ich 20 Minuten lang die Hebelgesetze der Mechanik mit meinem Multitool bis an die Grenzen ausgelotet hatte, bewegte sich dann doch etwas. Irgendwie ist es mir schließlich unter grober Gewaltanwendung gelungen, die Kette zu befreien. Natürlich fand ich das Kettenschloss nicht mehr (ich hatte die Kette aufgemacht, um das Hinterrad ausbauen zu können). Mir war klar, dass das passieren würde und ich hatte das Schloss deshalb auf meinen Armling gelegt. Diesen hatte ich aber inzwischen zum Öllappen umfunktioniert, wobei das Kettenschloss irgendwo auf der Straße gelandet war. Martina hat das Ding dann zum Glück gefunden ... da hab ich mich mal wieder so richtig zur Feile gemacht. Aber ich war nur froh, doch noch weiter zu können. Weiter ging es dann den Knapp's Castle Trail runter. Das Ding macht von Mal zu Mal mehr Spaß. Diesmal umrundete ich eine ganze Reihe Downhiller, die ziemlich ungläubig geglotzt haben. Das wäre mir peinlich, mit 200 mm Federweg vorne und hinten und Integralhelm von einem Cross-Country-Hardtail mit 100 mm Federweg vorne überholt zu werden. Aber das hat halt meine ausgefeilte Fahrtechnik rausgeholt (Ironie). Die Wasserdurchfahrten im Paradise Valley habe ich diesmal vorsichtshalber alle getragen, um nicht wieder nasse Füße zu bekommen. Der Anstieg zum Little Pine Mountain war durchweg trocken, sodass mein Rad diesmal oben noch genauso viel wog, wie unten. Der Trail ins Tal war aber teilweise durch Erdrutsche etwas verwüstet worden. Im unteren Teil gab es einige Bachdurchquerungen, die es beim letzten Mal nicht gegeben hatte. Bei der allerletzten, passierte dann natürlich das Zwangsläufige. Der letzte Stein vor dem anderen Ufer bekam, als ich ihn betrat, ein kleines Stabilitätsproblem. Damit stand ich mal wieder mit beiden Füßen im Wasser. Wäre ja auch noch gewesen, wenn ich trockenen Fußes zu Hause angekommen wäre ...
Heute früh schüttete es dann, wie angesagt aus Kübeln. Kurz nach elf nutzte ich eine kleine Wolkenlücke, um mit dem Rennrad durchzustarten. Erstaunlicherweise blieb ich eine reichliche Stunden trocken (außer von unten natürlich). Dann hatte ich mal wieder eine dicke Glasscherbe im Reifen stecken. Genau in dem Moment gab es logischerweise auch noch einen Wolkenbruch, was den Schlauchwechsel doppelt schön machte. Als ich wieder losfuhr, hörte es wieder auf. Jedenfalls kurz. Bald darauf entschloss ich mich, doch noch um Lake Casitas, einen größeren See in der Nähe von Ventura drum herum zu fahren. Ein fataler Fehler. Es fing an richtig zu schütten und kalt wurde es dazu auch noch. Man verweichlicht hier halt doch ziemlich schnell. Als ich dann endlich wieder an der Küste besseres Wetter gefunden hatte, wurde mir auch klar, weshalb ich so schnell hier unten war. Auf dem Rückweg hatte ich gegen einen halben Orkan von vorne zu kämpfen, sodass ich beinahe die doppelte Zeit wie sonst üblich benötigte. Am Ende musste ich noch ein Zeitfahren hinlegen, um der Dunkelheit zu entrinnen. Das hat gerade noch so geklappt ... zumindestens war es noch nicht stockduster.
Nächste Woche werde ich aller Voraussicht nach ein Straßenrennen in San Diego fahren. Ich hoffe, dass die bisherige Form ausreicht, um nicht abgehängt zu werden. Die anderen aus dem UCSB Cycling Team trainieren nämlich schon seit drei Monaten wie die Bekloppten. Allerdings müssen die meisten von denen auch noch die nächtlichen Exzesse in Isla Vista kompensieren ...

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