Sonntag, 5. Dezember 2010

Blick in de Bemmbix

Da die Wochenendtrainingsausfahrten sich so langsam wiederholen, gibts heute einen Einblick in die Stark'sche Experimentalküche. Vielleicht kann ja noch jemand was Brauchbares daraus zaubern.
Ganz adventstypisch hatte ich gestern ein Pfund gekochte Garnelen gekauft. Natürlich ohne die unnütze Schale. Sonst hätte ich jetzt garantiert noch nichts zu Essen. Also: Zuerst habe ich die Dinger mit Salz und Pfeffer gewürzt und in ordentlich Butter knapp zehn Minuten gebraten. Man gönnt sich ja sonst nix. Die Teile haben ordentlich ausgeschwitzt, sodass noch eine kleine Menge recht schmackhafte, fischartige Sauce mit entstanden ist. Parallel dazu wurde eine gehackte amerikanische Zwiebel (=mindestens zwei deutsche Zwiebeln) in Öl in unserer Monstersaucenpfanne leicht angebraten. Dann noch schnell zwei ebenfalls zerkleinerte große Tomaten rangeschmissen. Wer keinen Knoblauch mag, für den ist die Sache hier leider schon zu Ende. Denn davon kamen gleich noch drei Zehen mit rein. Anschließend wurde das ganze fünf Minuten gedünstet. Weiter ging es mit der Standard-Saucen-Prozedur. Also Gemüsebrühe angerührt (200 ml), an den Knoblauch-Tomaten-Zwiebel-Mix rangekippt, etwas Weißwein für den guten Geschmack dazugegeben und das Ganze aufgekocht. Hier deutete sich das erste Problem an: Die Saucenpfanne war nun voll. Hier half nur weiter köcheln und bei knurrendem Magen so lange warten, bis wieder Platz für das Wichtigste war: Die Sahne. Da ich keine angefangene Sahne im Kühlschrank gebrauchen kann, schüttete ich also die vollen 236 ml (=1/2 Pint) ran. Nach fünf Stunden Grundlagentraining kann man das schon mal ohne schlechtes Gewissen machen. Aber Kondensmilch tuts vielleicht auch. Anschließend kamen die Garnelen inkl. der dazugehörigen Sauce mit in die Sahnesauce. Dann noch zwei Esslöffel Tomatenmark für die ansprechende Farbgebung. Klar, dass die Pfanne jetzt bis fast zur Oberkante voll war. Es war gerade noch Platz für die Saucenrettungsmaßnahmen: Zucker, Salz, Pfeffer, Thymian und Basilikum. Ihr fragt euch sicherlich: Wann kommt die Katastrophe? Antwort: Diesmal gab es ausnahmsweise keine. Ich fügte noch ein paar Spaghetti und ein klein wenig Parmesan hinzu und dann hieß es "Dig in!".
Ich fand das Resultat überzeugend. Die Sättigungswirkung war gigantisch. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal nach dem ersten Teller kapitulieren musste.
Blick in de Bemmbix
Die Überreste von Nudeln und Sauce rührte ich dann zusammen. Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen: Etwas Stärke hatte ich auch noch an die Sauce rangetan. Das hat aber nur den rein praktischen Grund, dass ich das Wochenendessen immer einfriere und dann unter der Woche mit auf Arbeit nehme. Und dünne Sahnesauce in Kombination mit undichter Bemmbix macht sich schlecht im Rucksack neben Laptop und Taschenrechner. Also musste die Sauce etwas dicker werden. Ich konnte noch ganze drei Bemmbixen mit dem Gemisch füllen, sodass ich für Montag bis Mittwoch mein Essen bloß in der Mikrowelle in der Cafeteria warm machen brauche. Somit ist die Gefahr, Schlitzaugen zu bekommen fürs Erste wieder abgewendet. Denn das einzige Essen mit akzeptablem Preis-Leistungsverhältnis auf dem Campus ist chinesisch. Und sechs Monate lang, fünf Tage die Woche Chow-Mein-Nudeln mit Orange-Sesam-Chicken ist auch nicht das Wahre.
Viel mehr gibts erstmal nicht zu berichten. Rennen sind im Moment keine, da die MTB-Saison nun auch hier zu Ende ist. Ende Januar beginnt dann die Straßensaison, aber bis dahin ist noch viel Zeit. Gefühlsmäßig habe ich sowieso noch Anfang September. Von Weihnachtsstimmung keine Spur. Der Andere hat schon damit angefangen, seine Weihnachtsutensilien zu importieren. Bei ihm im Zimmer hängen jetzt noch 18 Strümpfe. Aber bitte kommt nicht auf die Idee, mir was zu schicken. Erstens ist es ein elender Aufwand, das Paket von dem Postamt herzutransportieren; zweitens steht das Porto in keinem Verhältnis zum Nutzen; drittens hatte ich vor mit der gleichen Anzahl an Koffern wieder abzureisen, mit der ich gekommen bin und viertens müsste man wahrscheinlich das gesamte Erzgebirge herschaffen, damit ich mich "weihnachtlich" fühle. Um einen frohen zweiten Advent zu wünschen bin ich leider auch schon zu spät, wie ich gerade sehe. Also dann: Eine schöne Woche daheim ;-)

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